Solar optimiertes Mehrzweckgebäude der GIT Siegen


Förderprogramm
Solar optimiertes Bauen des BMWI


Gebäudekonzept:

An drei in Südrichtung verlaufende Gebäudeflügel schließt sich im Norden ein kompaktes Bauvolumen an. Der zweigeschossige Gebäudeteil im Nordbereich, in dem sich die zentrale Ausstellungshalle befindet, verbindet die unterschiedlichen Gebäudeteile zu einer Einheit. In den kammartigen, dreigeschossigen Gebäudeflügeln im Süden ist der Bürobereich untergebracht. Die Gebäudefinger sind gegeneinander leicht gespreizt, um die gegenseitige Verschattung der Flügel zu minimieren. Der Neubau bietet 3311 m² Nettogrundfläche und ist zu 5 % unterkellert. Hierbei sind die Dächer als geneigtes Flachdach ausgeführt. Der Gebäudekomplex weist einen hohen Anteil an Fassadenflächen in West- und Ostorientierung auf. Entsprechend einer passiven Solarenergienutzung sind die transparenten Flächen in Südorientierung am größten.

Energiekonzept

Bei dem Gebäude wird neben hohen Dämmstandards und der passiven Nutzung von Solarenergie auf eine durchdachte Haustechnik gesetzt, um den Energieverbrauch zu minimieren. Eine schnell reagierende Einzelraumregelung, die künstliche Beleuchtung, Steuerung von Verschattungselementen, Lüftung und Beheizung der Räume und Anwesenheit der Nutzer einbindet, findet weitgehend Anwendung. Der Einsatz von energiesparenden Verbrauchern (Beleuchtung, EDV) und eine ausgeprägte Nutzung des Tageslichtes sind weitere angewendete Konzepte. Die Luftzuführung im Bürobereich erfolgt natürlich. An die mechanische Entlüftung des Gebäudes ist eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung (Seminar- und Produktionsbereich) bzw. eine Wärmepumpe (Bürobereich) gekoppelt, die der Abluft Wärme entzieht und für Heizungszwecke nutzt. Zusätzlich sorgt im Seminar- und Produktionsbereich ein Luft-Erdwärmetauscher im Sommer für kühlere und im Winter für vorgewärmte Zuluft. Zur Vermeidung von sommerlicher Überhitzung ist eine Nachtlüftung der Gebäudemassen und am Tag eine entsprechende Regelung von Verschattungselementen vorgesehen.

Solares Bauen

Die Gebäudeform und -orientierung wurde in Hinblick auf eine gute Tageslicht- und passive Solarenergienutzung optimiert. Durch die Flügelstruktur bieten die Büros Fensterarbeitsplätze mit reichlichem Sichtkontakt nach außen. Die einzelnen Fensterflächen sind in Abwägung zwischen Tageslichtnutzung und thermischen Verlusten der Fenster entworfen. Zur Unterstützung guter Tageslichtverhältnisse sind im Nordbereich anidolische Optiken (lichtlenkende Elemente) vorgesehen, die das diffuse Licht der Nordhemisphäre in den Produktionsbereich führen. Im südlichen Bereich werden zur Verschattung außenliegende Jalousien eingesetzt. Der erhöhten Kühllast im Sommer wird durch Nachtlüftung der Gebäudemassen und durch Vorkonditionierung der Zuluft im Seminar- und Produktionsbereich in einem Luft-Erdwärmetauscher entgegengewirkt.

Bauökologie

Im Projekt ist eine Regenwassernutzung vorgesehen. Für Toilettenspülung, Reinigungszwecke und Bewässerung der Außenanlagen wird das vom Dach aufgefangene Regenwasser genutzt und damit der Trinkwasserverbrauch pro Jahr um ca. 700 m³ reduziert. Angedacht, aber noch nicht entschieden, ist die Versickerung von nicht genutztem Regenwasser in einer als Feuchtbiotop ausgeführten Mulde.

 

Zusammenfassung der verwendeten Strategien und Technologien

Energieeinsparung und rationelle Energienutzung am Gebäude

Solarkonzepte und Verwendung erneuerbarer Energie am Gebäude

  • kompakte Bauweise (niedriges A/V-Verhältnis)
  • Verwenden erhöhter Wärmedämmung
  • Vermindern von Wärmebrücken
  • Vermindern äußerer Kühllasten (Orientierung, Transparenz, Sonnenschutz)
  • Einsatz energie-effizienter Fenster und Verglasungen
  • Nutzen der Gebäudemasse als sommerlicher Wärmepuffer
  • Tageslichtnutzung
  • Integration eines Atriums
  • passive Solarenergienutzung im Winter (Orientierung, Zonierung, Wärmekapazität)

Energieeinsparung und rationelle Energienutzung bei der technischen Gebäudeausrüstung

Solarkonzepte und Verwendung erneuerbarer Energie bei der technischen Gebäudeausrüstung

  • Abwärmenutzung, Wärmerückgewinnung
  • Brennwertnutzung
  • Einsatz von Wärmepumpen
  • energie-effiziente Beleuchtung
  • energie-effiziente Lüftung / Klimatisierung
  • Vermindern der internen Lasten (EDV, Beleuchtung)
  • Einsatz eines Energiemanagementsystems
  • Einsatz einer Gebäudeleittechnik
  • Nachtlüftung
  • Erdreichwärmetauscher

 

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