Labor für bauphysikalische Messungen und Materialuntersuchungen

Luftwechselmessungen und Messungen an Lüftungsanlagen


Der Austausch der Raumluft kann mit einer Luftwechselmessung bestimmt werden. Für Luftwechselmessungen in Gebäuden wird schon lange erfolgreich die Spurengastechnik eingesetzt. Dabei wird in der zu untersuchenden Zone ein geeignetes Spurengas - auch Indikatorgas oder Tracer genannt - ausgebracht, und der zeitliche Verlauf der Spurengaskonzentration wird aufgezeichnet. Dabei gibt es verschiedene Messstrategien:

Aus diesen Zeitreihen kann man den Luftwechsel am Ort der Probenentnahme ermitteln. Neben dem externen Luftwechsel ist auch der interzonale Luftwechsel von Bedeutung. Bei falsch konzipierten Lüftungskonzepten können  unerwünschte Luftströmungen innerhalb des Gebäudes auftreten, die ebenfalls mit Spurengasmessungen nachzuweisen sind. Mit Hilfe dieser Technik lässt sich auch sehr gut die Funktionsfähigkeit und Effektivität von Lüftungsanlagen untersuchen.

Zur vollständigen Beschreibung einer Lüftungsanlage gehören zahlreiche Parameter. Grundlegende Größen sind die Volumenströme in den einzelnen Teilsträngen sowie durch die Zu- und Abluftöffnungen der Lüftungsanlage. Weiterhin ist die Dichtheit der Luftkanäle, des Wärmetauschers und der Verschlussklappen von Interesse. Die Strömungspfade der Raumluft und das mittlere Alter der Luft sind ebenfalls wichtige Kenngrößen zur Beschreibung von Lüftungsanlagen. Sämtliche erwähnten Parameter lassen sich mit Hilfe der Spurengastechnik bestimmen.

Vorgehensweise

Man injiziert ein Spurengas mit konstantem Volumenstrom an einer geeigneten Stelle in das Kanalsystem der Lüftungsanlage. An ausgewählten Stellen wird dann der zeitliche Verlauf der Spurengaskonzentration ermittelt. Aus der Erhaltung der Massen von Luft und Spurengas können die Volumenströme bestimmt werden. Der zeitliche Verlauf der Konzentrationen gibt Aufschluss über Größen wie das Alter der Raumluft und die lokale Lüftungsqualität.

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