Labor für bauphysikalische Messungen und Materialuntersuchungen

Raumluftqualität


Die Entwicklung von Niedrigenergiehäusern wurde primär mit dem Ziel der Energieeinsparung vorangetrieben. Solche Gebäude zeichnen sich durch gute Dämmung, hochwertige Verglasung und luftdichte Bauweise aus. Es ist offensichtlich, dass diese Maßnahmen auch die Raumluftqualität beeinflussen. Die zunehmend dichtere Bauweise hat deutlich gemacht, dass viele Luftinhaltsstoffe die Raumluft belasten und zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Die Sicherstellung einer guten Raumluftqualität führt zunächst in ein Dilemma, das sich aus den gegensätzlichen Anforderungen an die Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle ergibt: Geringe Lüftungswärmeverluste bedingen eine dichte Gebäudehülle, während gute Raumluftqualität eine ausreichende Frischluftzufuhr erfordert. Für unser Klima lautet die Lösung:

Hier ergibt sich die Frage, was ausreichende Frischluftzufuhr bedeutet. Dies hängt von der Freisetzungsrate der Stoffe ab, die die Raumluft belasten, wie z.B.: Gase (Kohlendioxid, Radon, Formaldehyd, Kohlenwasserstoffe, Ozon, ...), Aerosole, Gerüche oder auch Viren, Bakterien sowie Pilze und deren Sporen. Solche Stoffe können durch Menschen, Tiere, Pflanzen, Arbeitsprozesse, Einrichtungsgegenstände und Baumaterialien freigesetzt werden.

Wenn menschliche Emissionen die Hauptbelastung der Raumluft darstellen, kann die Kohlendioxidkonzentration als Maßstab für die Raumluftqualität herangezogen werden. Um in solchen Räumen eine gleichbleibend gute Raumluftqualität zu gewährleisten, muss die Lüftung entsprechend angepasst werden. Mit einem -Sensor kann eine bedarfsgeregelte Lüftung realisiert werden. Dadurch kann auch eine deutliche Energieeinsparung gegenüber einer gleichmäßigen Belüftung erzielt werden. Der empfohlene Grenzwert für Innenräume beträgt 0,1 % (= 1000 ppm), für Arbeitsplätze liegt der MAK-Wert bei 0,5 %.

Eine Vielzahl weiterer Emissionen können mit Mischgasfühlern nachgewiesen werden. Das Einsatzgebiet ist dort zu sehen, wo die hauptsächliche Belastung der Raumluft nicht durch , sondern durch andere Stoffe verursacht wird, wie z.B. Zigarettenrauch. Somit lassen sich auch Mischgasfühler für bedarfsgerechte Lüftungskonzepte einsetzen.

zurück
weiter